top of page

Ein Blick zurück, ein Blick nach vorne!

50 Jahre Kirchberger Pfadfinder

Autor: Dr. Norbert Bauer, Obmann des Elternrats

 

Ein 50-jähriges Vereins-Bestandsjubiläum bedeutet für uns zuallererst eine große Freude. Unzählige freiwillige Stunden wurden in diesen fünf Jahrzehnten geleistet. Die Idee eines Einzelnen – Pfarrer Romy Denk – wurde in viele Köpfe gepflanzt. Unzählige Personen haben in weiterer Folge mit ihrem Engagement, ihrer Kreativität und Musikalität, ihrem Enthusiasmus, ihrer Kraft und Ausdauer, ihrem Geld und ihrem Einsatz, ihrer Konsequenz und auch mit ihrer Leidensfähigkeit die Geschicke der Pfadfinder*innen in Kirchberg/Wechsel gelenkt und weiterentwickelt. Die treibenden Kräfte im Gruppenalltag waren und sind bestimmt die Leiter*innen, eine Gruppe von jeweils 20-25 jungen Menschen, die die tägliche Pfadfinder*innen-Arbeit in den Heimstunden und auf den Sommerlagern bewerkstellig(t)en.

Die Pfadfindergruppe Kirchberg am Wechsel feiert also das 50-jährige Bestehen. Die offiziellen Feierlichkeiten werden wegen der Pandemie ein Jahr später stattfinden als es der Jahreszahl entspricht.

1968: Der Beginn der Kirchberger Pfadfinder

Johannes Tietz und Johann Wiedner waren die ersten beiden Pfadfinder in Kirchberg, sie sind ab 1967 regelmäßig bei Aktivitäten der Pfadfindergruppe Gloggnitz aktiv. 1968 legen 10 Späher in Gloggnitz das Pfadfinderversprechen ab – es sind dies die ersten offiziellen Pfadfinder aus Kirchberg. Die ersten Sommerlagerfahrten für Pfadfinder aus Kirchberg werden innerhalb der Gruppe Gloggnitz organisiert.

Ab Jänner 1971 sind alle Pfadfinderstufen (Wölflinge, Späher, Explorer, Rover) in Kirchberg aktiv, zu dieser Zeit sind nur Burschen bei den Pfadfindern. Am 07.02.1971 erfolgt die Gründungsfeier der eigenständigen Pfadfindergruppe Kirchberg am Wechsel: Gründungsobmann ist Prof. Alois Rieck, Obmannstellv. Willibald Fuchs, Kassier Matthias Bauer, Kass.-Stellv. Karl Gansterer, Schriftführerin Gertrude Lechner, Schriftf.-Stellv. Johanna Tietz. Kurat war Pfarrer Rudolf Denk, der sich maßgeblich für die Gründung der Pfadfindergruppe in Kirchberg eingesetzt hat.

 

1972 wird eine Wichtelgruppe gegründet, damit sind erstmals Mädchen Mitglieder der Pfadfindergruppe.

Screenshot 2022-04-18 085138.png
Screenshot 2022-04-18 085031.png

Eröffnung 1. Pfadfinderheim ‚Alte Schule‘

Neues Pfadfinderheim 2005

 

Die Kirchberger Pfadfinderheime

1973 werden die Räume im Kellergewölbe in der ‚Alten Schule‘ als Heimstundenräumlichkeiten adaptiert. Die Einweihung erfolgt am 29.04.1973 durch Pfarrer Leopold Schober. 1973 wird auch erstmals selbstständig ein Sommerlager von der Gruppe Kirchberg organisiert, dieses findet auf der Lassnitzhöhe statt, damals waren 59 Teilnehmer dabei. Das erste Sommerlager auch für Mädchen wurde 1975 in Fürstenfeld organisiert.

Kaiserau 74 (46).jpg
Screenshot 2022-04-18 085157.png

Pfarrer ‚Romy‘ Denk, Kaiserau 1974           

Rover 1981; Eurofolk Westernohe, BRD

Unser erstes Pfadfinderheim bestand aus drei Räumen im Kellergewölbe der ‚Alten Schule‘, mit dem Anwachsen der Mitgliederzahl wurden zusätzliche Räume gefunden, im Pfarrheim, im ehemaligen GH M. Donhauser und auch in privaten Räumen.

Nach 10-jähriger Vorbereitung und 5-jähriger Bauzeit können wir seit 2005 stolz unser eigenes Pfadfinderheim nutzen, welches mit Baukosten von € 300.000, - und sehr großem Eigenleistungsanteil geschaffen wurde. Das Konzept unseres Heims sieht den Gebrauch durch die eigene Gruppe ebenso vor wie die Vermietung an Gastgruppen in den Sommermonaten. Damit – und mit einer eigenen Photovoltaikanlage, auch als Zeichen der Nachhaltigkeit – können die laufenden Betriebskosten gut abgedeckt werden.

Kaiserau 80 (9).jpg
Screenshot 2022-04-18 085214.png
Screenshot 2022-04-18 085230.png
St. Georgen 18 (22).JPG

Sommerlager (von links nach rechts) in Kaiserau 1980, Laßnitzhöhe (1973), Wallsee (2011), Landeslager St. Georgen (2018)

Was wir Kirchberger Pfadfinder*innen leisten

   

Seit der Gründung der Pfadfindergruppe Kirchberg

  • Waren rund 750 Kirchberger*innen Mitglied der Gruppe;

  • Werden jährlich von den Gruppenleiter*innen ungefähr 7500 unentgeltliche Stunden für die Jugendarbeit geleistet;

  • Gab es nur jeweils drei Obmänner und Kassier*innen.#

Aktuell sind 25 Gruppenleiter*innen aktiv, um in wöchentlichen Heimstunden sowie Lagerfahrten und speziellen Aktivitäten dazu beizutragen, dass die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen im Feistritztal gefördert wird.

 

Die Pfadfindergruppe Kirchberg gehört zu den größten in ganz Niederösterreich, aktuell sind 180 registrierte Pfadfinder*innen in der Gruppe aktiv. Die maximale Mitgliederzahl datiert aus dem Jahre 1992, damals wurden 200 Mitglieder registriert.

 

Musik liegt in der Luft: Singen und Gitarre spielen zählen seit Beginn der Gruppe zu einem fixen Programmpunkt. Unzählige junge Menschen konnten am Lagerfeuer ihre Musikalität unter Beweis stellen und sich als Entertainer*innen erproben. Auch einige jetzige Berufsmusiker hatten ihre ersten musikalischen Auftritte bei den Pfadfindern. Wir wollen bei unserem Jubiläumsfest am 21.05.2022 daher natürlich auch zu den Gitarren greifen – es sollen dabei 100 Gitarrist*innen einige Lieder spielen/singen.

Screenshot 2022-04-18 085313.png

Wassergspreng 2017                                    

2017_Wassergspreng 17_23.7. (10).JPG

Viehofen 1983

Wir fahren auf Sommerlager ...

Der Höhepunkt des Pfadfinderjahres ist bestimmt das jährliche Sommerlager. An den bisherigen 80 Lagerfahren waren insgesamt rund 10.000 Teilnehmende aus dem Feistritztal dabei. Lagerorte fanden sich in ganz Österreich als auch in Europa (dabei gab es Aufenthalte in Deutschland, Spanien, Belgien, Frankreich, Dänemark, Schweiz und Italien). Die größte Teilnehmer*innenzahl bei einem Kirchberger Sommerlager zählten wir 2014 auf Schloss Limberg in der Südsteiermark mit 150 Pfadfinder*innen, bei internationalen Lagern waren bis zu 40.000 Teilnehmende aus der ganzen Welt dabei.

 

Ein Höhepunkt im Kirchberger Fasching ist jeweils das Pfadfinderkränzchen. Es amüsierten sich jährlich unzählige Gäste bei unserer Ballveranstaltung, nur zweimal musste dieses abgesagt werden – 2021 und 2022 wegen der Pandemie. Seit mehr als 40 Jahren wurde immer ein Ballthema gewählt, hervorzuheben ist sicher die Musik, es spielte jeweils eine eigene Pfadfinder*innen-Big-Band als auch verschiedene Bands, die sich nur zum Kränzchen zusammenfanden.

Blasommer 04 (20).JPG

Internationales Sommerlager Dänemark 2004

Screenshot 2022-04-18 085250.png

Sommerlager St. Johann 1988

Wir engagieren uns

Hervorzuheben ist auch das soziale Engagement der Gruppenmitglieder. Ob beim Adventmarkt, der Kinderschibetreuung, der Flurreinigung, der Altkleidersammlung, der Mithilfe beim Wittgenstein Symposium oder beim Mini-Triathlon – immer sind Pfadfinder*innen im Sinne des Gemeinwohls aktiv dabei.

 

Beim Pfingstlager können die älteren Pfadfinder*innen die Basics des Lagerlebens erfahren. Jedes Jahr gibt es die Möglichkeit, im Zeltlager einige Tage ein Leben ohne Strom, fließendes Wasser oder mit Kochen am offenen Feuer zu erleben.

 

Seit einigen Jahren hat sich innerhalb der Pfadfinder*innengruppe Kirchberg auch eine Gilde etabliert. Ehemalige Kinder und Jugendliche, Gruppenleiter*innen oder Freund*innen der Gruppe kommen während des Jahres einige Male zusammen, um den Pfadfinder*innen-Gedanken weiterzutragen und zu leben. Die Aktivitäten der Gilde sollen die Gemeinschaft fördern und die finanzielle Basis der Jugendarbeit stärken.

 

Was sagen DANKE !

 

Nach 50 Jahren gilt es Danke zu sagen:

  • Den vielen Leiter*innen und Gruppenleiter*innen, die über all die Jahre die Gruppenarbeit geleistet haben, besonders natürlich die intensiven Betreuungszeiten auf den Sommerlagern.

  • Den Eltern, die uns ihre Kinder und Jugendliche anvertrauen und für eine bestimmte Zeit uns die Erziehungsarbeit machen lassen.

  • Den Eltern, die seit Jahren viele Stunden in die Arbeit im Elternrat investiert haben.

  • Den Küchendamen und Küchenherren, die am Sommerlager für das leibliche Wohl für bis zu 150 Teilnehmer*innen gesorgt haben.

  • Allen Helfer*innen, die beim Neubau des Pfadfinderheims viele Arbeitsstunden geleistet haben.

  • Der Pfarre Kirchberg/Wechsel, die seit dem ersten Jahr immer ein spiritueller Begleiter war und anhaltend ist und immer unterstützt hat, wo das möglich war.

  • Den Gemeinden Kirchberg/Wechsel, Feistritz und Otterthal für die Unterstützung, insbesondere natürlich der Marktgemeinde Kirchberg/Wechsel für die fortwährende finanzielle und materielle Unterstützung.

  • Den Vereinen in Kirchberg/Wechsel, für die immer wertschätzenden Begegnungen und die gegenseitige Unterstützung.

  • Den Geschäftsleuten, Firmen und Gewerbetreibenden in Kirchberg/Wechsel, die ebenso seit Gründung der Gruppe immer großzügig ihre Unterstützung gewähr(t)en.

Feld am See 87 (71).jpg

Feld/See 1987

Karlstetten 83 (12).jpg

Schon in den 1980er Jahren ist die Gitarre immer dabei.   

Limberg 90 (23).jpg

Schloss Limberg: 90, 93, 95, 2000, 2005, 2014, 2019 .... 

Kamp Camp 77 (6).jpg

Kamp-Camp 1977

Was machen wir bei den PfadfinderInnen eigentlich?

Oft hören wir die Frage: „Was machen ihr eigentlich bei den Pfadfinder*innen?“

Die Antwort ist ganz einfach, wir fördern die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen.

Ein Punkt unserer Erziehungsarbeit betrifft die Religion, bemerkenswert dabei ist das Erleben von Ökumene – und damit Respekt zu haben vor anderen Überzeugungen. Die Pfadfinder*innen agieren weltweit – und sind damit dem Frieden verpflichtet. Wir setzen auf demokratische Spielregeln: Kreativ sein, Ideen vorschlagen, Möglichkeiten ausloten, diskutieren, andere motivieren zur Mitarbeit. Damit schaffen wir ‚Kommunale Intelligenz‘ – die Pfadfinder*innen-Arbeit fördert Talenten, die den Gemeinschaften zugutekommen.

Diese Arbeit fortzusetzen wir immer lohnend sein, in diesem Sinne: Ad multos annos!

bottom of page